Wer sich mit Online Marketing im allgemeinen und Suchmaschinenoptimierung im speziellen beschäftigt, wird sehr schnell über den Begriff „Sichtbarkeitsindex“ stolpern. Wir erklären was das ist und warum er nicht immer zur Erfolgsmessung taugt.
Sichtbarkeitsindex: Was ist das und was bedeutet er?
Der Sichtbarkeitsindex ist eine Kennzahl, die sich aus unterschiedlichen Faktoren berechnet. Der Formel zur Berechnung zugrunde liegt immer ein Keywordset: Für diese Keywords wird überprüft, wie häufig und an welchen Positionen eine Website dafür rankt. Im Falle von Sistrix hat das Standard-Set einen Umfang von 250.000 Keywords (als Vergleich: im Duden gibt es ca. 145.000 Wörter). Rund 10% davon sind wechselnd, sodass auch aktuelle Ereignisse (WM2014, Eurovision Song Contest 2015 etc) berücksichtigt werden können.
Für diese 250.000 Keywords/Suchbegriffe werden jeweils die ersten 100 Positionen bei Google überwacht. In Summe prüft Sistrix hier also wöchentlich 25 Millionen Rankings.
Für die Berechnung zieht Marktführer Sistrix unter anderem folgende Faktoren heran:
- Suchvolumen: Je häufiger ein Keyword gesucht wird, desto mehr kommt es bei der Berechnung der Sichtbarkeit zum Tragen.
- Ranking: Je besser eine Website für ein Keyword rankt, desto positiver wird dadurch die Sichtbarkeit beeinflusst.
- Click through rate (CTR): Je weiter vorne eine Seite für einen Suchbegriff zu finden ist, desto höher ist die Klickrate. Hier gibt es je nach Suchintention wieder unterschiedliche Werte, Position 1 hat nicht immer die gleiche Klickrate. Je höher die Klickrate, desto größer ist der Einfluss auf den Sichtbarkeitsindex.
Die exakte Gewichtung der einzelnen Faktoren ist natürlich nicht bekannt, genauso wenig wie alle Faktoren offengelegt werden.
Dabei kocht auch jeder SEO-Tool-Anbieter sein eigenes Süppchen, sodass der Sichtbarkeitswert einer Website von beispielsweise Sistrix, SEOlytics und Xovi nicht miteinander verglichen werden kann. Möchte man die Sichtbarkeit von zwei oder mehr Websites miteinander vergleichen, ist es also zwingend erforderlich, für die Messung dasselbe Tool zu nutzen.
Die Sichtbarkeit sagt also letztendlich aus, für wie viele Keywords eines definierten und gewichteten Keyword-Sets eine Domain in den Top 100 bei Google zu finden ist.
Wie kann die Sichtbarkeit einer Website verbessert werden?
Mit diesem Wissen wird auch schnell klar, wie die Sichtbarkeit verbessert werden kann: Je mehr Keywords ich für eine Website zum Ranken bekomme, desto positiver entwickelt sich die Sichtbarkeit. Das wirft allerdings die berechtigte Frage auf, ob das wirklich ein erstrebenswertes Ziel ist.
Sichtbarkeitsverlauf in der Praxis
Bei der Suchmaschinenoptimierung wird die Sichtbarkeit häufig als KPI herangezogen. Allerdings taugt der allgemeine Sichtbarkeitsindex dazu häufig nicht. Insbesondere kleinere Projekte kommen um einen individuellen Sichtbarkeitsindex nicht herum. Sowohl Sistrix als auch SEOlytics bieten die Möglichkeit, ein eigenes Keywordset zu definieren, für das die Sichtbarkeit dann berechnet wird. Generell gilt: Nur ein individueller Sichtbarkeitsindex hat wirklich eine Aussagekraft und kann als KPI dienen. Mehr zum Sinn und Unsinn der Sichtbarkeitskurven beschreibt Jens Fröhlich in einem lesenswerten Artikel.
Wie kann die Sichtbarkeit gemessen werden?
Die oben genannten Toolanbieter haben alle eine Schnittstelle, sodass man die Sichtbarkeit auch ohne kostenpflichtigen Account messen kann. Sistrix bietet eine Website dafür an, bei SEOlytics braucht man einen kostenlosen Starter-Account und Xovi bietet ebenfalls eine Website dafür an.
Du beantwortest einfache aber so oft gestellte Frage sehr verständlich.Top!
Freut mich, wenn dir meine Inhalte helfen, Emma! Wenn du weitere Fragen hast gerne melden, vielleicht entsteht so der nächste Artikel ;-)